Timeboxing Methode Beispielansicht einer Kalenderwoche

Timeboxing Methode für Autor:innen – Effektiv schreiben dank besserem Zeitmanagement

Eine Methode, die dir helfen kann, dein Zeitmanagement sowie deine Produktivität als Autor:in zu verbessern, ist die sogenannte Timeboxing-Methode. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie das Arbeiten mit Zeitblöcken funktioniert und was die Vor- sowie Nachteile dieser Methode sind.

Timeboxing Methode für Autor:innen – Für welche Aufgaben eignet sich diese Methode besonders?

Die Timeboxing-Methode ist besonders hilfreich für:

  • Überarbeitung und Korrekturen: Gerade bei Perfektionismus hilft eine harte Timebox, Überarbeitungsphasen zeitlich zu begrenzen und sich nicht zu verzetteln.
  • Buchsatz und Formatierung: Klare, abgrenzbare Aufgaben profitieren von festen Zeitfenstern.
  • Einarbeiten von Feedback: Fleißaufgaben lassen sich effizienter und zielgerichteter erledigen.
  • Organisatorische Aufgaben: To-Do-Listen, Charakterbögen, Recherche oder E-Mail-Management und Marketing können gut in Timeboxes abgearbeitet werden.

Für kreative Aufgaben wie das Plotten oder das eigentliche Schreiben empfiehlt sich eher eine weiche Timebox, um den kreativen Flow nicht zu unterbrechen, aber dennoch einen gewissen Rahmen zu setzen. So bleibt genügend Flexibilität, falls die Inspiration einmal länger auf sich warten lässt oder eine Szene mehr Zeit benötigt.

Ob du nun Vollzeit- oder Teilzeit-Autor:in bist, wer kennt es nicht? Eine ruhige Minute zu finden, um sich ganz seiner Lieblingsbeschäftigung zu widmen, ist manchmal leichter gesagt, als getan. Ob nun der Brotjob nach Aufmerksamkeit verlangt, die Familie oder andere zeitliche Verpflichtungen, manchmal hat man schlichtweg keine Zeit, um sich an das aktuelle Buchprojekt zu setzen.

Timeboxing-Methode für Autoren & Autorinnen: Was ist das überhaupt?

Bei der Timeboxing-Methode teilst du deine Arbeitsaufgaben in fest definierte Zeitblöcke ein. Innerhalb eines solchen Zeitblocks konzentrierst du dich ausschließlich auf dieses To-Do, sodass du die Möglichkeit bekommst, ganz ohne Ablenkung produktiv zu arbeiten und dich besser auf deine Aufgaben zu konzentrieren – egal, ob schreiben, überarbeiten, plotten oder was sonst noch so anfällt.

Timeboxes oder auch Zeitblöcke bestimmen also eine festgelegte Dauer, die dir für die Erledigung einer Aufgabe zur Verfügung steht. Beim Timeboxing versuchst du innerhalb der begrenzten Zeit so viel wie möglich zu schaffen, ohne dich von Nebensächlichkeiten ablenken zu lassen. Daher lässt sich diese Methode auch als eine Technik zur Verbesserung von Zeitmanagement und Produktivität ansehen.

Denn Ziel ist es bei weniger Zeit mehr zu schaffen. Möglich ist das durch die Begrenzung der Zeit für die Erledigung einer Aufgabe: Die Konzentration verbessert sich und du kannst effektiver arbeiten.

Zeitmanagement im Arbeitsalltag optimieren: Wie funktioniert Timeboxing?

Du möchtest deine Arbeit so effizient wie möglich gestalten? Dann ist deinem Timemanagement besondere Beachtung zu schenken. Um mithilfe von Timeboxing deine verfügbare Zeit besser zu nutzen, teilst du diese in Blöcke ein, denen die höchste Priorität zugeteilt wird.

Wichtig: Plane realistisch! Durch die Einteilung in gewisse Zeitbegrenzungen – wie etwa bei der Pomodoro-Technik – schaffst du dir einen gewissen Zeitdruck, der helfen kann, deine To-Dos schneller zu erledigen. Dabei solltest du dir jedoch nicht zu viel vornehmen. Die Aufgaben sollten machbar sein, damit du deine Zeiteinteilung nicht überschreitest und nicht den Spaß an der Sache verlierst.

Unterschied beim Timeboxing: Harte und weiche Zeitboxen

Die TB-Methode findet oft Verwendung beim Projektmanagement, doch auch darüber hinaus kann sie dir helfen, Projekte und Aufgaben zu erledigen – egal, ob es sich um umfangreiche oder kürzere To-Dos dreht. Dabei unterscheidest du zwei Arten von Timeboxen: harte und weiche. Beide Varianten haben ihre speziellen Vor- sowie Nachteile. 

Harte Zeitboxen

Bei einer harten Timebox legst du eine bestimmte Zeit fest, in der du eine Aufgabe erledigst. Ein Überschreiten der Zeit und ein Verschieben deiner Deadline ist dabei nicht möglich. Solltest du wider Erwarten nicht fertig sein, wenn die Zeit endet, verlängerst du deinen Arbeitszeitraum nicht, sondern widmest dich stattdessen der nächsten Aufgabe.

Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn du zu Perfektionismus neigst und oftmals einfach kein Ende finden kannst, beispielsweise in einer ersten Überarbeitungsrunde deines Manuskripts. Anders sieht es jedoch – wie bei vielen kreativen Beschäftigungen – aus, wenn du dich gerade in einem Schreibflow befindest. Einen kreativen Prozess kann man nicht einfach ein- und ausschalten oder auf Knopfdruck erschaffen, weshalb sich harte Zeitboxen oftmals eher für Überarbeitungen, Buchsatz und ähnliche Schritte im Schreibprozess eignen.

Weiche Zeitboxen

Im Gegensatz dazu steht die weiche Timebox. Diese ist deutlich flexibler, sodass du auch mal während der laufenden Box nachjustieren und die Zeit geringfügig überziehen kannst. Ist das Projekt oder beispielsweise das Schreiben einer bestimmten Szene oder Kapitels noch nicht gänzlich abgeschlossen, obwohl der Block bereits beendet ist, kannst du noch ein paar Minuten dranhängen, um sicherzustellen, dass du das Ziel noch erreichst.

Dies bietet dir genug Spielraum für unerwartete Zwischenfälle. Weiche TB sind flexibel genug, um sich an Änderungen anpassen zu lassen.

Vorteile und Nachteile von Timeboxing für Autoren & Autorinnen

Egal, ob du dich für harte oder weiche Boxen oder für eine Mischung aus beiden entschließt, diese Zeitmanagement-Methode bietet in beiden Fällen Vor- sowie Nachteile:

Vorteile von TimeboxingNachteile von Timeboxing
Verbesserte Produktivität: TB hilft dabei, dass du dich auf eine Aufgabe konzentrieren kannst und Ablenkungen minimierst.Schwierigkeit bei der Einhaltung des Zeitrahmens:Gerade zu Beginn kann es als schwierig empfunden werden, sich an den festgelegten Zeitrahmen zu halten – insbesondere bei komplexen Aufgaben oder bei unvorhergesehenen Problemen.
Bessere Zeitplanung: Indem du Aufgaben in bestimmte Zeitblöcke aufteilst, kannst du deine Zeit besser planen. Du wirst „gezwungen“, realistische Zeitpläne zu erstellen, da du dich lediglich auf die verfügbare Zeit beschränkst.Eingeschränkte Flexibilität: TB gibt dir ganz genau vor, wann du was erledigst. Schau, dass du trotz dessen eine gewisse Flexibilität wahrst, die du benötigst, um auf unvorhergesehene Ereignisse oder Änderungen im Zeitplan zu reagieren (z. B. durch Pufferzeiten).
Höhere Motivation: TB kann dich motivieren ein konkretes Ziel in einer kurzen Zeitspanne zu erledigen. Dies sorgt für ein anschließendes Erfolgserlebnis.Mögliche Überforderung: TB kann ebenfalls besonders zu Beginn dazu führen, dass du dich etwas überfordert fühlst – insbesondere, wenn du versuchst, zu viele Aufgaben in einer kurzen Zeit zu erledigen (Tipp: Achte auf ausreichende Pausen).
Reduzierte Entscheidungsprobleme: Da du bereits im Voraus entscheidest, wie viel Zeit du für eine Aufgabe hast, reduzierst du mögliche Entscheidungsprobleme, die entstehen können, wenn du dich zwischen verschiedenen Aufgaben entscheiden musst.Einschränkungen bei kreativen Aufgaben: TB kann bei kreativen Aufgaben wie beim Schreiben oder Designen einschränkend wirken, wenn du dich dadurch gezwungen siehst, etwas zu erledigen, anstatt dir Zeit zu lassen – oder dir in diesem Moment die Inspiration fehlt.

Produktivität steigern: Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einführung der Timeboxing Methode in deinen Alltag

  1. Lege deine Aufgaben fest, die du während eines Arbeitstages zu erledigen hast und erstelle eine To-Do-Liste. Notiere ebenfalls nach Möglichkeit, wie viel Zeit du für die jeweiligen Aufgaben in der Regel benötigst.
  2. Lege Prioritäten fest. Entscheide dich, welche deiner Aufgaben die höchste Dringlichkeit hat und was am ehesten zu erledigen ist. Wirkungsvoll ist hier beispielsweise die Eisenhower-Matrix*. Eine Unterteilung könnte auch nach Größe oder Schwere der einzelnen To-Dos stattfinden.
  3. Bestimme deinen Zeitrahmen. Für jede einzelne Aufgabe, die du erledigen musst, bestimmst du die Länge des jeweiligen Zeitblocks. Wichtig ist hierbei, dass du eine realistische Zeitvorgabe machst. Plane genügend Zeit ein, um die Aufgabe erledigen zu können, jedoch nicht zu viel, um dich darin zu verlieren.
  4. Erstelle einen Zeitplan. Mithilfe einer To-Do-Liste und den bereits priorisierten Aufgaben und Zeitvorgaben, erstellst du anschließend einen Zeitplan für jeden Tag. Dabei solltest du darauf achten die wichtigsten Aufgaben mit höchster Priorität als erstes zu erledigen, um Prokrastination zu vermeiden. Wichtig: Plane ausreichend Pausen und auch Pufferzeiten für Unvorhergesehenes ein.
  5. Verwende nach Möglichkeit Timemanagement-Tools. Aufgaben und Timetables in Kalender eintragen, bietet dir hier eine gute Übersicht. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene digitale Tools, die sich je nach individuellem Interesse an deine Bedürfnisse anpassen lassen. Tracking Tools oder ein einfacher Timer helfen dir, die Zeit im Auge zu behalten und Timeboxen nicht zu überschreiten.
  6. Behalte deine Fortschritte im Auge. Mach dir immer wieder bewusst, was du bereits geschafft hast. Durch das Unterteilen von großen Aufgaben und Projekten in Teilaufgaben, erkennst du auch kleine Erfolge. Stellst du fest, dass du mehr Zeit für eine Aufgabe benötigst, kannst du zukünftige Boxen an deine Bedürfnisse anpassen.
  7. Halte dich an deine erstellten Zeitpläne. Behalte dafür die Zeit genau im Auge, beispielsweise mit einem Timer. Dadurch, dass du dich an die vorgegebenen Boxen hältst, stellst du sicher, dass du Deadlines nicht überschreitest und produktiv bleibst. Darüber hinaus kannst du durch eingebaute Pufferzeiten auch flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren.
Eisenhower Matrix
*Beispiel für Eisenhower-Matrix

Konzentriert, flexibel & agil: Zeitpläne erstellen, um unvorhergesehene Ereignisse zu berücksichtigen

Flexibilität ist wichtig, gerade in kreativen Berufen wie dem des/der Autor:in, und wenn ungeplante Ereignisse eintreten und du dich schnell auf eine neue Situation einstellen musst. Insbesondere die weiche Timebox bietet dir die Möglichkeit, dass du dich zum einen nicht zu sehr von den geplanten Aufgaben ablenken lässt, zum anderen jedoch noch genügend Zeit für unerwartete Aufgaben hast. Eine Mischung aus weichen und harten Boxen – die bei wichtigen Aufgaben die Dauer begrenzen und ein fixes Ende setzen – bietet eine gute Wahl, um im Tagesverlauf Flexibilität zu gewährleisten.

Weiterhin ist es wichtig, dass du ausreichen Zeitpuffer einplanst – etwa zwischen einzelnen Boxen. Dieser Puffer nützt dir beispielsweise, wenn du eine weiche Zeitbox einmal überziehen musst oder wenn eine spontane Aufgabe zwischengeschoben werden muss.

Bedenke: Plane neben arbeitsbezogenen Puffern auch Ruhezeiten und Pausen mit ein. Eine regelmäßige Erholung ist wichtig, damit du weiterhin produktiv bleibst. 

Fazit: Eignet sich Timeboxing zum Steigern meiner Produktivität?

Timeboxing ist eine Technik, die sich für jeden eignet, der sich regelmäßig auf seine Arbeit konzentrieren muss, ohne sich von ständigen Unterbrechungen ablenken zu lassen – beispielsweise von Anrufen oder E-Mails. Es kann dir helfen, dich auf die wichtigen Dinge zu fokussieren und die zur Verfügung stehende Zeit zu priorisieren, abzuschätzen und in Zeitblöcke zu unterteilen. Dadurch erhältst du eine bessere Kontrolle über den Zeitaufwand beim Arbeiten. 

Timeboxing ist eine effektive Methode und vergleichbar mit dem Stundenplan in der Schule, den du dir in diesem Fall jedoch selbst zusammenstellst, um das beste aus deiner Zeit herauszuholen. Du entscheidest, wann du welchen Zeitblock setzt.

Bist du eine Personen, die sich gerne in Aufgaben verrennt und zum Perfektionismus neigt? Dann bietet sich eine Beschränkung der verfügbaren Zeit durchaus für dich an. Durch den selbst auferlegten Zeitdruck, schaffst du dir eine Motivation, die jeweiligen To-Dos zeitig zu erledigen. Insbesondere bei „Fleißaufgaben“ wie bei der Erstellung von Charakterbögen, dem Einarbeiten von Feedback oder dem Finalisieren des Buchsatzes bietet sich diese Methode an.

Bist du als Autor:in jedoch gerade auf Inspiration angewiesen, wie beim Plotten deines Buches oder dem eigentlichen Schreibprozess, was oftmals nicht einfach auf Knopfdruck kommt, könnte die Wahl von weichen Timeboxen für dich sinnvoll sein. Oder teste diese Methode beispielsweise erst einmal an organisatorischen Aufgaben im Alltag, bei denen es sich anbietet.

Timeboxing Methode Beispiel Vorlagen in zwei verschiedenen Größen
Vorlage für Timeboxing Methode für Traveler’s Notebook (TN) und Personal Planer.

Tipp: Möchtest du Timeboxing einmal für deine Wochenplanung ausprobieren, habe ich unter meinen Freebies auch einen Timeboxing-Wochenplaner in zwei verschiedenen Größen für dich bereitgestellt.

FAQ zum Thema Timeboxing Methode für Autor:innen

Timeboxing kann dir bei deinem Zeitmanagement behilflich sein. Prioritäten setzen, deine Zeit besser strukturieren, Deadlines einhalten sind nur einige Vorteile. Darüber hinaus kannst du Störungen minimieren und deine Produktivität steigern.

Timeboxing ist eine Methode, um das Zeitmanagement zu verbessern, indem du feste Zeitfenster, die sogenannten „Timeboxes“ oder Zeitblöcke festlegst. In diesen konzentrierst du dich ohne Störung auf eine bestimmte Aufgabe, wie etwa die Überarbeitung deines Manuskriptes, Erstellung des Buchsatzes oder das Einarbeiten von Feedback, und verbesserst dadurch deine Effizienz.

Die Funktion fester Zeitblocke besteht darin, dass du die Arbeitszeit für deine Aufgaben verkürzt und effektiver nutzt. Innerhalb einer Timebox legst du realistische Aufgaben fest, die du erledigst. Ist die Zeit der Box abgelaufen, wechselst du zur nächsten Aufgabe.

Je nach Art und Umfang deines Projekts oder der jeweiligen Aufgabe, können Timeblocks länger oder kürzer ausfallen. Wichtig ist hierbei, dass du einen realistischen Zeitrahmen festlegst, in dem du dein To-Do erledigen musst. Ausreichend Zeit, um dich nicht zu großem Zeitdruck auszusetzen und dennoch eine zufrieden stellende Arbeit leisten zu können, aber nicht zu viel Zeit, um dich in der Aufgabe zu verlieren. Erfahrungswerte helfen dir, die Boxen künftig auf deine Bedürfnisse anzupassen.

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